Unternehmen, die in einer hohen Anzahl und Frequenz Video-Sendungen produzieren möchten, bevorzugen den kostengünstigen Studio-Ansatz. Studio-Sendungen lassen sich inhaltlich sehr flexibel und hinsichtlich Zeit sehr kurzfristig herstellen.
Web-TV muss schnell und kostengünstig sein
Nur wenn Web-TV schnell und kostengünstig produziert werden kann, ist es für eine Unternehmung als Kommunikationsinstrument interessant. Die nachfolgende Matrix zeigt drei Ansätze für Video-Produktionen auf:
Wird irgendwo draussen oder in einem Gebäude gefilmt, kann es schnell sehr aufwändig werden. Oftmals sind es drei bis vier Personen, die es für Filmaufnahmen vor Ort braucht. Sehr schnell braucht es neben dem Produzenten, einen Regisseur sowie Spezialisten für Kamera, Ton und Licht. Da der Glanz im Gesicht der Menschen vor der Kamera auch weggepudert werden muss, kommt auch noch eine Fachperson für Make-Up mit. Das geht ganz schön ins Geld. Für aufwändige Produktionen, die von vielen Menschen angeschaut werden, lässt sich eine teure Produktion rechtfertigen.
Je weniger Personen involviert sind, desto günstiger lässt sich Web-TV produzieren. Der klassische Image-Film-Ansatz kommt also weniger infrage, da eine solche Produktion aufgrund der beteiligten Personen (Regie, Kamera, Ton, Licht sowie Schnitt) schnell ins Geld geht.
Beim VJ-Ansatz (Video-Journalist) produziert eine Person vor Ort sämtliche Inhalte. Die meisten VJ’s haben ihr Handwerk einst bei einem lokalen TV-Sender erlernt und wechselten irgendwann in ein Unternehmen, weil der Job dort weniger stressig ist. Will eine Unternehmung konsequent auf Web-TV-Formate setzen, lohnt es sich einen VJ mit entsprechender Berufserfahrung anzustellen. Es gilt aber zu beachten, dass auch erfahrene Unternehmensfilmer bei Produktionen vor Ort gefordert werden. Wenn eine Person für die Regie, Kamera, Ton, Licht und Schnitt verantwortlich ist, kann es auch zu Fehlern kommen. An jedem Ort sind die Lichtverhältnisse etwas anders. Das stellt hohe Anforderungen an die Person, welche die Kamera einstellt und bedient. Insbesondere unerfahrene Personen an der Kamera bekunden schnell Mühe mit anspruchsvollen Lichtverhältnissen an den Drehorten. Erst am Schnittcomputer stellt man dann fest, dass die Personen vor der Kamera aufgrund eines falschen Weissabgleichs im Gesicht starke Rottöne zeigen. Der Stress mit allen möglichen Korrekturmassnahmen beginnt, denn Personen im Film mit zu roten Köpfen sind ein klares No-Go.
GREEN SCREEN: Kostengünstig, einfach in der Handhabung und vielseitig einsetzbar
Mit der sogenannten Green-Screen-Methode können im Studio sehr schnell visuell attraktive Videos produziert werden, ohne dass man vor Ort gehen muss. Auf das zeitaufwändige und fehleranfällige Einrichten der Kamera, mit Ton und Licht an verschiedenen Drehorten entfällt. Das spart Geld und Zeit. Im Studio sind die Produktionsbedingungen stets gleich und dank der fixen Kamera, Ton und Lichteinstellungen sind auch Anfänger schnell in der Lage, Video-Inhalte herzustellen.
Passend zum Moderationstext werden entsprechende Hintergrundbilder oder Video-Szenen einfach eingeblendet. Anstatt sich mit dem ganzen Equipment und den Protagonisten an die entsprechenden Drehorte zu begeben, filmt man alle Szenen vor einem grünen Tuch. Das spart Kosten und Zeit.
So muss das Green-Screen-Studio eingerichtet werden:
Qualitativ gute Green-Screen-Aufnahmen hängen von der richtigen Platzierung der Lichtquellen ab. Vor dem grünen Tuch (Green-Screen) braucht es links und rechts zwei starke Scheinwerfer, damit das Grün genügend beleuchtet wird. Die Person vor der Kamera sollte unbedingt einen Abstand von etwa 1,5 Metern vom Tuch haben, damit es mit dem grünen Ton nicht auf die Person «abfärben» kann. Damit auch die Person vor der Kamera gut dargestellt werden kann, braucht es links und rechts noch einmal zwei Scheinwerfer, die auf die Person vor der Kamera gerichtet sind.
Nachbearbeitung am Schnittcomputer
In der Nachbearbeitung mit dem Schnitt-Computer wird die grüne Hintergrundfarbe dann entfernt und der Bereich mit einer zum Thema passenden Videosequenz oder einem Foto ersetzt. Damit können Personen und Gegenstände mit einfachen Mitteln in einem zum Studio umgebauten Büro gefilmt und durch Ersetzen des Hintergrundes virtuell an einen anderen Ort versetzt werden. Als weitere Option können auch Power-Point- oder Key-Note-Folien, die als JPEG-Dateien abgespeichert wurden, als Hintergrund eingesetzt werden. Die Aussagen des Protagonisten vor der Kamera werden dann noch mit aussagekräftigen Grafiken visuell verstärkt und «untermauert».
Der grüne Farbton wird mit einer Pipette markiert und dann herausgefiltert. Überall dort, wo der grüne Farbton vorgekommen ist, wird jetzt Schwarz angezeigt. Neu wird ein Hintergrund nach Wahl hinterlegt. Als Beispiel habe ich zwei Fotos von New York als Hintergrundbilder gewählt. Das Resultat lässt sich sehen.
Mit etwas Übung beträgt der Zeitaufwand für eine Freistellung wie diese ungefähr 10 Minuten. Es ist schon beeindruckend, wie vor einem grünen Tuch Personen und Gegenstände mit einfachen Mitteln gefilmt und durch Ersetzen des grünen Hintergrundes virtuell an einen anderen Ort versetzt werden. Als weitere Option können auch Power-Point- oder Key-Note-Folien, die als JPEG-Dateien abgespeichert wurden, als Hintergrund eingesetzt werden. Die Aussagen des Protagonisten vor der Kamera werden dann noch mit aussagekräftigen Grafiken visuell verstärkt und «untermauert».
Von der Tageschau lernen: Denken und Handeln wie ein Medienunternehmen
Etablierte Fernsehsender wie ARD oder ZDF, aber auch lokale TV Stationen wie TeleZüri setzen auf Green-Screen-Produktionen. Wer jährlich mehrere Hundert News-Sendungen in professioneller Qualität publiziert, ist auf einen effizienten und kostengünstigen Videoherstellungsprozess angewiesen. Produziert ein News-Team Sendungen in einem Studio, sind die Bedingungen für Licht und Ton stets gleichbleibend. Das macht es für das technische Personal wesentlich einfacher, in kurzer Zeit eine Sendung vorzubereiten und aufzuzeichnen. Regelmässig in einem gewohnten Umfeld moderieren zu können, wird auch von den Personen vor der Kamera geschätzt. Sie kennen ihren Moderationsplatz und wissen ganz genau, wie sie auftreten müssen. Kostenbewusste News-Sender ersetzen sogar das Studiopersonal mit Roboter-Kameras, die aus dem Redaktionsraum automatisch gesteuert werden können.
Während der Moderator zu einem Thema spricht, werden einfach entsprechende Bilder oder Video-Sequenzen im Hintergrund oder als Hauptbild eingespielt. Immer häufiger werden Bilder mit entsprechender Quellenangabe aus dem Internet angezeigt. Mit diesem Ansatz lassen sich in kürzester Zeit und zu sehr tiefen Kosten Inhalte für die klassische Verbreitung wie Fernsehen aber auch für die Web-Seite und soziale Medien herstellen.
Firmen, die konsequent auf Video-Kommunikation setzen wollen, können von den «NEW-Sendern» nur lernen und den Ansatz der «industriellen Video-Produktion» übernehmen, ganz nach der Devise: «Handeln und Denken wie ein News-Unternehmen».
Vorteile, die daraus resultieren:
- Die günstigste und schnellste Form Web-TV-Inhalte herzustellen
- Personen vor der Kamera finden stets die gleichen Bedingungen vor, was sich positiv auf ihren Auftritt auswirkt
- Auf Ereignisse und spezielle Situationen kann sehr kurzfristig und flexibel reagiert werden
- Setzt eine Firma News und Informationen wie eine Tagesschau-Sendung um, dürfte das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Anklang stossen (Menschen lieben News-Sendungen wie die Tagesschau)
- Die Moderatoren, die vor der Kamera auftreten entwickeln sich zu Anker-Personen mit hoher Glaubwürdigkeit und Akzeptanz